Aktive Gestaltung der Therapeutischen Allianz
Nachdem die ersten drei Teile bereits Vorschläge und kleinere Übungen dazu enthalten haben, wie die verschiedenen beleuchteten Aspekte in die Praxis umgesetzt werden können, hebt dieser letzte Teil zwei Themen hervor, die, neben anderen, für die Gestaltung einer tragfähigen Arbeitsbeziehung im professionellen Kontext wesentlich sind.
Zum einen geht es im Folgenden um die Auseinandersetzung mit der eigenen Haltung, den eigenen Werten und Überzeugungen; und zum anderen um die Weiterentwicklung von Empathie und Mitgefühl. Die Entwicklung in diesen Bereichen lassen sich durch unterschiedliche Formate und Prozesse unterstützen und fördern. In Gesundheitsberufen und den dort verwendeten Behandlungsmethoden und -konzepten ist immer wieder die Rede von einer „professionellen Haltung“. Sie soll dabei helfen, das Arbeiten in diesen Berufen oder mit einer bestimmten Behandlungsmethode zu erleichtern. Auf Basis der beschriebenen Haltung sollen Therapeuten sich stetig damit auseinandersetzen, inwiefern das aktuelle Vorgehen im Sinne der Methode stattfindet oder von deren Geist getragen wird. Tatsächlich aber wird der Begriff von „Haltung“ unterschiedlich und teils unzulänglich definiert. Zu einer „professionellen Haltung“ gehören die folgenden Aspekte, aus denen sich im therapeutischen Setting, gerade in schwierigen Situationen, professionelle Vorgehensweisen ableiten lassen, angelehnt an Bartscher aus dem Jahr 2019 (1):
Menschenbild: Beinhaltet grundsätzliche (positive) Vorannahmen darüber, was Menschen können. So zum Beispiel ein grundsätzliches Vertrauen in die Lösungskompetenz einer Person und die in ihr vorhandenen Ressourcen und Potenziale.
Ethische Werte und Prinzipien: Hier geht es um die persönlichen und für das Gegenüber erfahrbaren Wertvorstellungen der Therapeuten, beispielsweise Respekt, Wertschätzung oder Lösungsorientierung.
