Physiotherapeuten müssen sich manchmal ein Bild von der Funktionsfähigkeit des vorderen Kreuzbandes (VKB) machen, selbst wenn sie nicht direkt für die Diagnosestellung zuständig sind. Lange Zeit waren dafür der Lachman-Test, der vordere Schubladentest oder der Pivot-Shift-Test die am häufigsten eingesetzten Werkzeuge bei der klinischen Untersuchung. Seit einigen Jahren gibt es nun einen neuen Test – und er klingt vielversprechend.
Der Italiener Dr. Alessandro Lelli stellte während seiner Tätigkeit als orthopädischer Chirurg fest, dass Sensibilität und Spezifität der bisher verwendeten Assessments zur klinischen Überprüfung der VKB-Funktion unzureichend waren (1, 2). Lachman-Test, Pivot-Shift-Test und vorderer Schubladentest erfassten bei Teilrupturen die Funktion oft nicht befriedigend und die Patienten bauten zudem häufig eine Gegenspannung auf, was die Interpretation des Ergebnisses infrage stellte.