Politik
pt Juli 2021

Hochschule jetzt!

Seit vielen Jahren wird über Ausbildungsstandards, Qualitätssicherung, Evidenzbasierung und Studium diskutiert und um Verbesserungen gerungen. Studierende haben sich jetzt zu einem interdiziplinären Bündnis zusammengeschlossen, um sich für die Vollakademisierung der Gesundheitsberufe einzusetzen. Wir haben mit einem der Mitbegründer darüber gesprochen, welche persönlichen Erfahrungen ihn dazu bewogen haben, sich zu engagieren, und welche Vorteile er in der akademischen Ausbildung von Therapeuten sieht.

Im Gespräch mit Henri Smolorz
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Henri Smolorz

Henri Smolorz

Er ist Physiotherapeut und Studierender im Studiengang „Berufspädagogik im Gesundheitswesen – Fachrichtung Therapie“. Er ist Mitbegründer des Netzwerks HochschuleJetzt!

Henri, wie sah dein bisheriger beruflicher Werdegang aus?Und welche Erfahrungen hast du gesammelt?

Ich habe meine Berufsausbildung zum Physiotherapeuten zwischen 2015 und 2018 absolviert. Bereits ohne umfassende Kenntnisse über die Wirrungen der deutschen therapeutischen Ausbildungslandschaft, stellte ich schnell fest, dass die vermittelten Unterrichtsinhalte große Diskrepanzen in ihrer Anwendungsorientierung und der Beachtung von Einflussfaktoren auf das therapeutische Handeln aufwiesen.

Mich begann schnell die Frage zu beschäftigen, wieso ein derart anspruchsvolles Berufsbild wie die Physiotherapie durch Qualitätsschwankungen in der Lehre durchzogen ist. Verfolgte ich doch das Ziel, meine physiotherapeutischen Fähigkeiten durch Fleiß, Interesse und Spaß an der Arbeit auf ein so hohes Niveau zu heben, dass ich zum Eintritt in das Berufsleben in der Lage sein würde, Patienten die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen.