Forschung & Evidenz
pt März 2023

Patellofemorale Schmerzen: Welche Bedeutung hat die posturale Kontrolle im Rahmen der Rehabilitation?

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Miha Creative/shutterstock.com

Patellofemorale Schmerzen sind ein häufiges Problem, die Prävalenz liegt nach Recherchen des Forschungsteams bei bis zu 23 Prozent. Zwischen 2007 und 2011 bekamen mehr als zwei Millionen Menschen diese Diagnose. Die Evidenzlage für die Effektivität von Übungen ist zwar bereits gut, die zu erreichenden Verbesserungen scheinen aber nicht langfristig bestehen zu bleiben. Die Forschenden geben daher zu Bedenken, dass die bisherigen Therapieprotokolle eventuell nicht alle relevanten funktionellen Faktoren in ausreichendem Maße berücksichtigen. Möglicherweise spielt hier die posturale Kontrolle eine bedeutende Rolle, denn Experten gehen davon aus, dass Patienten mit patellofemoralen Schmerzen auch Veränderungen neuromuskulärer Reflexe aufweisen – dies könnte sich möglicherweise negativ auf das Gleichgewicht auswirken. Ein möglicher biomechanischer Faktor ist ein dynamischer Knie-Valgus bei Aktivitäten. Kinematische Veränderungen im Bereich der Hüfte und des Sprunggelenks sind zwar keine Risikofaktoren für die Entstehung patellofemoraler Schmerzen, Patienten, die unter diesem Problem leiden, weisen aber während Bewegungen häufig Veränderungen in diesen Bereichen auf. Daher zielen viele Programme auch auf diese angrenzenden Bereiche ab, zum Beispiel Kräftigungsübungen für die hüftumgebende Muskulatur oder Fußorthesen.

Das Forschungsteam aus Brasilien und Australien wollte im Rahmen eines systematischen Reviews mit Metaanalyse drei Fragestellungen nachgehen:

  1. Ist das Gleichgewicht bei Patienten mit patellofemoralen Schmerzen im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen verändert?
  2. Sind konservative Maßnahmen effektiv zur Verbesserung des Gleichgewichts bei dieser Zielgruppe?
  3. Führt ein Gleichgewichtstraining zur Verbesserung von Schmerzen und Funktion?