Therapie: Titelbeitrag
pt Dezember 2021

Patellofemorale Schmerzen

Fallbeispiel zum Einsatz der instrumentellen Bewegungsanalyse

Patienten mit patellofemoralen Schmerzen kommen häufig zur Physiotherapie. Die Langzeitprognose ist eher schlecht, vor allem, wenn die Therapie nicht rechtzeitig beginnt. An einem Fallbeispiel zeigt das Autorenteam auf, worauf es ankommt und welchen Mehrwert die instrumentelle Bewegungsanalyse bringen kann.

Ein Beitrag von Vivien Schoormann, Kirsten Kohlenberg, Karoline Munsch, Carina Stolte und Axel Schäfer
Lesezeit: ca. 13 Minuten
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Patellofemorale Schmerzen (Patellofemoral Pain – PFP) sind bei Jugendlichen, der Allgemeinbevölkerung und bei Personen mit einem hohen Aktivitätsniveau (1) mit einer Jahresprävalenz von schätzungsweise 20,3 bis 23 Prozent ein verbreitetes Gesundheitsproblem (2, 3). Die Konsequenzen für Betroffene sind gravierend, da PFP oft die Fähigkeit einschränkt, sportliche, körperliche und arbeitsbezogene Aktivitäten schmerzfrei durchzuführen (4).

PFP ist gekennzeichnet durch Schmerzen um die oder hinter der Kniescheibe, die durch mindestens eine, das Patellofemoralgelenk während Knieflexion belastende, Aktivität wie zum Beispiel Hocken, Treppe steigen, Laufen oder Springen verschlimmert werden (4). Studien mit bildgebenden Verfahren zeigen, dass ein Viertel der Patienten mit PFP eine patellofemorale Arthrose aufweist (5). Die Ursachen und beitragenden Faktoren für PFP sind multifaktoriell und schließen abnormale patellofemorale Gelenkmechanik, veränderte Muskelrekrutierung, Überlastung, psychische Faktoren sowie Veränderung der Schmerzverarbeitung ein (6, 7).